Schweizer E-Zigaretten Studie bestätigt Vorteile bei der Rauchentwöhnung
E-Zigaretten als wirksame Alternative zu Tabakprodukten
Eine umfangreiche Schweizer Studie hat in einer aktuellen Untersuchung deutlich gemacht, dass elektronische Zigaretten (ENDS), auch Vapes genannt, eine vielversprechende Alternative zur Tabakentwöhnung bieten. Die Studie wurde vom Institut für Hausarztmedizin der Universität Bern geleitet und an fünf Standorten in der Schweiz zwischen 2018 und 2021 durchgeführt. Insgesamt nahmen 622 Raucherinnen und Raucher teil, die mit Unterstützung von E-Zigaretten das Rauchen aufgeben wollten.
Die Teilnehmenden erhielten kostenlos elektronische Zigaretten und konnten aus sechs unterschiedlichen Geschmacksrichtungen wählen, darunter mentholhaltige, fruchtige und tabakähnliche Liquids. Zusätzlich wurden vier Nikotinkonzentrationen angeboten. Neben den Produkten erhielten die Teilnehmer standardisierte Raucherentwöhnungsberatungen.
Beeindruckende Ergebnisse nach sechs Monaten
Die Resultate nach sechs Monaten sprechen für die positiven Aspekte der Verwendung von E-Zigaretten zur Rauchentwöhnung: 43% der Teilnehmenden waren zu diesem Zeitpunkt vollständig von Tabakzigaretten auf E-Zigaretten umgestiegen. Weitere 16% kombinierten E-Zigaretten noch mit herkömmlichen Zigaretten, während 10% ganz auf Nikotin verzichteten.
Interessant ist vor allem die Entwicklung des Konsumverhaltens bezüglich der Liquids. Zu Beginn waren Tabak- und fruchtige Geschmacksrichtungen ähnlich beliebt. Nach sechs Monaten zeigte sich jedoch, dass diejenigen, die ausschliesslich dampften, signifikant häufiger fruchtige Geschmacksrichtungen bevorzugten. Während 31% der reinen E-Zigaretten-Nutzer fruchtige Liquids bevorzugten, waren es bei den sogenannten Dual-Usern nur 22%. Dies könnte darauf hindeuten, dass fruchtige Aromen einen positiven Einfluss auf die langfristige Rauchentwöhnung haben.
Rückgang der Nikotinkonzentration
Ein weiterer positiver Befund der Studie betrifft die Nikotinkonzentration in den verwendeten Liquids. Anfangs nutzten beide Gruppen Liquids mit ähnlich hoher Nikotinkonzentration. Nach sechs Monaten sank jedoch der durchschnittliche Nikotingehalt bei den ausschliesslichen E-Zigaretten-Nutzern deutlich stärker auf 6,3 mg/mL, verglichen mit 8,2 mg/mL bei den Dual-Usern. Diese Entwicklung wurde zusätzlich durch objektive Messungen von Nikotinabbauprodukten im Urin bestätigt, die ebenfalls eine reduzierte Nikotinbelastung bei ausschliesslichen Dampfern nachwiesen.
Langfristiger Erfolg durch Vielfalt und Anpassung
Ein zentraler Vorteil der E-Zigaretten liegt laut den Forschern darin, dass Nutzer aus einer breiten Palette von Geschmacksrichtungen und Nikotinstärken auswählen können. Diese Vielfalt könnte wesentlich dazu beitragen, dass die Nutzer langfristig dabei bleiben und nicht wieder auf Tabakprodukte zurückgreifen. Die Studie hebt hervor, dass besonders fruchtige Aromen dabei helfen könnten, den Umstieg vom Rauchen langfristig erfolgreich zu gestalten.
Ebenso positiv wurde hervorgehoben, dass viele der ausschliesslichen E-Zigaretten-Nutzer nach sechs Monaten begonnen hatten, Liquids ohne Nikotin zu verwenden. Rund 14% verzichteten gänzlich auf Nikotin, was auf eine positive Entwicklung in Richtung vollständiger Nikotinentwöhnung hindeutet.
Empfehlungen für die Praxis
Die Ergebnisse der Studie könnten bedeutend für zukünftige Ansätze in der Raucherentwöhnung sein. Die Forscher empfehlen ausdrücklich, bei der Verwendung von E-Zigaretten zur Rauchentwöhnung auf eine anfänglich ausreichende Nikotinkonzentration zu achten, um einen Rückfall zu verhindern. Gleichzeitig betonen sie, dass eine allmähliche Reduktion des Nikotingehalts langfristig realistisch und empfehlenswert sei.
Diese Schweizer Studie unterstreicht, dass elektronische Zigaretten ein wichtiges Instrument zur Tabakentwöhnung sein können. Durch gezielte Nutzung von Geschmacksrichtungen und Nikotinkonzentrationen haben ehemalige Raucher eine realistische Chance, ihren Tabakkonsum langfristig zu beenden und auch den Nikotingehalt schrittweise zu reduzieren. Die Ergebnisse zeigen klar, dass ein vollständiger Umstieg auf E-Zigaretten wesentlich gesünder ist als das gleichzeitige Nutzen von Tabak und elektronischen Zigaretten, und unterstützen somit die Förderung von E-Zigaretten als sinnvolle Alternative zur klassischen Zigarette.
